74
1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre.
Finnland, Norwegen, Schottland und besonders in Nordamerika. Am Süd-
ufer des Oberen Sees finden sich innerhalb der Lavamassen reiche Lager von
Kupfererzen.
Altertum der Erde oder paläozoische' Periode.
Primärgebirge.
Die paläozoischen Formationen sind, wie das Vorkommen zahlreicher Ver-
steinerungen von Weichtieren und Fischen beweist, sämtlich aus dem Wasser
abgesetzt, vielfach vermischt und durch eruptive Gesteine unterbrochen. Die Tier-
und Pflanzenreste dieser Periode entfernen sich von den Organismen der Gegen-
wart nach ihrem Aussehen und inneren Bau sehr bedeutend. Im einzelnen sind
folgende Formationen zu unterscheiden:
Fig. 64. Hraptolithen.
1. Die kambrifche2, die filurifche^ und die devonische < Formation;
die Granwackengruppe.
Die wichtigsten sedimentären Gesteine dieser Gruppe sind schwarzgrauer
Tonschiefer, Grauwackenschieser (ein dunkelgraues Konglomerat von
Quarz und Ton) und Grauwackensandsteine, wozu sich namentlich indem
oberen Teil Kalksteine gesellen. An Eruptivgesteinen finden sich wieder die plu-
tonischen Gesteine.
Die Verbreitung der Grauwackeuformatiou ist in großer Mächtigkeit in
einzelnen Teilen von Europa und in mehreren andern Erdteilen beobachtet, in
Deutschland vor allem im Rheinischen Schiefergebirge.
Fig. 56. Z»an,erfisch.
Fig. 53. Urilosit.
Fig. 55. leredr-ttul» ferita.
(Armsützer.)
1 vom griech. palaiös — alt, und zöon.
2 Kambrium, keltische Bezeichnung für Wales.
s nach dem keltischen Volksstamm der Silürer in Wales benannt.
4 nach der Landschaft Devonfhire [beto'nichtr] im Südwesten Englands benannt.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Finnland Norwegen Schottland Nordamerika Europa Deutschland Rheinischen_Schiefergebirge Wales Wales Englands
B. Die Menschenwelt.
167
Verteilung der Bewohner nach den Religionen:
Christen............... 550 Miß. = 35,7%
Katholiken......264 Mih. = 17,2%
Protestanten......170 „ = 10,8 „
Griechisch-Orthodoxe . . . 109 „ — 7,1 „
Buddhisten...............415 Mitf. = 27,1 °/0
Brahmanen.......... .....210 = 13,7
Mohammedaner........ .....202 = 13,2
Fetischanbeter und Heiden..... .....144 = 9,6
Juden............ .....11 = 0,7
1532 100%
Vi. Wirtschaftsformen der Erde. Nach Hahn sind deren
sechs zu unterscheiden:
1. Das Jäger- und Fischerleben; die hierher gehörigen Völker
ernähren sich vorzugsweise von Jagd und Fischfang. — 2. Der Hackbau;
diese Art der Bodenbenutzung bedient sich nur der menschlichen Kraft und
sehr einfacher Werkzeuge aus Holz, Horn und Stein; eine große Rolle
spielt der Hackbau in den feuchteren Gebieten der Tropen; vorwaltend ist
hier der Anbau von Knollengewächsen, wie von Iam, Maniok, Taro usw. —
3. Plantagenbau; er ist eine besonders ausgebildete Form des Hack-
baues; seine Produkte sind die sog. Kolonialerzeugnisse: Kaffee, Zucker,
Tabak und Gewürze. — 4. Der Ackerbau; er liefert als Haupterzeugnis
die Getreidearten und bedient sich zur Bearbeitung des Bodens des Pfluges. —
5. Die Viehwirtschaft; die Völker, welche mit ihr sich befassen, leben
von dem Ertrage der Herden überhaupt, nicht bloß von diesen selbst, also
nicht nur von Milch und Fleisch. — 6. Der Gartenbau; er bildet die
höchste Form der menschlichen Wirtschaft.
Vii. Die Überlegenheit des Menschengeistes. In den
vorhergehenden Abschnitten wurde vielfach die Einwirkung der geo-
graphischen Verhältnisse auf den Menschen zur Sprache ge-
bracht. In demselben Maße jedoch, als die Menschen an Einsicht und
Freiheit gewannen, lernten sie auch eine Rückwirkung auf die Außenwelt
üben, unter deren Einflüssen sie bisher gelitten hatten. Diese Rückwirkung
ist dazu so bedeutend, daß sie in alle geographischen Verhältnisse ändernd
und umgestaltend einwirkt. Oberländer, dem wir hierin folgen, hat
die bezüglichen Punkte also gruppiert:
1. Schon die geographische Lage gewisser Gebiete ist im Laufe
der Zeiten für und durch die Menschen eine andere geworden. Mehr als
ein Erdraum hat seine insulare Lage verloren dadurch, daß der
Mensch durch kühne Brückenbauten ihn mit dem Festlande zu verbinden
wußte (Insel Anglesea an der Westküste von England, Lindau und Mainau
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
38 Ost- und Nordeuropa. § 17.
Memel (Njemen) und Weichsel, zum Schwarzen Meer der Dnjestr,
Dnjepr und Don, zum Kaspischen See der Ural und die Wolga,
der größte unter den europäischen Strömen.
Der Spiegel des Kaspischen Sees, des größten Binnensees der Erde, oft
auch als Meer bezeichnet, liegt 26 m tiefer als der Spiegel des Weltmeeres. Der-
artige Eintiefungen in die Erdoberfläche heißen Depressionen.
Osteuropa wird zum größeren Teil eingenommen vom Kaisertum Ruß-
land und zum kleineren vom Königreich Rumänien.
Das Kaisertum Rußland ist der größte Staat Europas. Das Land
ist im N. von Tundren (S. 11), in der Mitte von Wald, im S.
von Anbaulaud und Steppe bedeckt und im ganzen nur dünn be-
siedelt. Moskau, in der Mitte des Landes, ist die alte, Petersburg, an
der Mündung der Newa in den Finnischen Meerbusen, die neue Haupt-
stadt. Die nüchstgrößten Städte sind Warschau an der Weichsel, im
früheren Königreich Polen, und Odessa am Schwarzen Meer. Zu Ruß-
land gehört auch das seenreiche Finland mit der Hauptstadt Helsiugfors.
Das Königreich Rumänien legt sich im So. bandartig um die mittel-
europäischen Gebirge herum. Die auch aus Mitteleuropa kommende Donau
bildet die Südgrenze des Landes, dem ihre drei Mündungen angehören.
Hauptstadt Bukarest.
C. Nordeuropa
9. oder die Skandinavische Halbinsel ist im W. (Norwegen) ein
wildes Gebirgsland mit steilem Abfall zur Küste und ihren schmalen, tief
eingreifenden Buchten, welche Fjorde heißen, im O. ein welliges Hügel-
und Flachland (Schweden). Größere Flüsse fehlen, dagegen ist Skandi-
navien sehr seenreich. Das Klima ist rauh. Holzgewinnung, Fischerei
und Bergbau sind die wichtigsten Erwerbszweige. Die Hauptstadt des
Königreichs Schweden ist Stockholm am Mälarsee, die des Königreichs
Rorwegeu Kristiania an einem Fjord des Skager Rak.
Zu Nordeuropa rechnen wir auch noch das Königreich Dänemark;
es umfaßt den größten Teil der Halbinsel Jütland und eine Anzahl von
Inseln, unter denen Seeland mit der Hauptstadt Kopenhagen und
Fünen die bedeutendsten sind. Auch Island, ein wahres „Eis"land,
wie es sein Name bedeutet, gehört zu Dänemark.
D. Westeuropa.
10. Frankreich liegt im äußersten W. des Rumpfes von Europa
zwischen dem Mittelmeer, den Pyrenäen, dem Golf von Vizcaya und dem
durch die Halbinsel Bretagne von jenem getrennten Kanal. Im O.
stößt es an Mitteleuropa. Zumeist ist es Tiefland; von seinen Mittel-
gebirgen ist das wichtigste das sog. französische Zentralplateau.
In den Kanal mündet die Seine, in den Golf von Vizcaya die
Loire und Garonne, ins Mittelmeer die Rhone. Das Klima ist
mild, der Anbau und die gesamte Kultur vortrefflich.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordeuropa Kaspischen_See Wolga Osteuropa Kaisertum_Ruß- Europas Moskau Petersburg Polen Odessa Mitteleuropa Bukarest Nordeuropa Norwegen Schweden Schweden Stockholm Mälarsee Nordeuropa Kopenhagen Island Westeuropa Frankreich Europa Vizcaya Bretagne Mitteleuropa Vizcaya
West- und Mitteleuropa. §17.
39
Die Republik Frankreich hat am Mittelmeer, am Atlantischen Ozean
und am Kanal die Seehäfen Marseille. Bordeaux [bordo], Nantes,
Havre; dagegen liegen im Innern die Hauptstadt Paris an der Seine
und Lyon an der Rhone. Auch die Insel Korsika ist französisch.
11. Die britischen Inseln Großbritannien und Irland bestehen
überwiegend aus Tiefland und nur zum kleineren Teil, besonders im N.,
aus wenig hohen Mittelgebirgen. Von den nur kleinen Flüssen ist die
Themse der wichtigste. Das Klima ist mild und niederschlagsreich, das
Land fruchtbar und überaus reich an Kohlen und Metallen; daher besitzt
es viel Industrie und treibt lebhaften Handel.
Das Königreich Großbritannien besteht aus den Ländern England,
Schottland und Irland, welche auf die beiden Inseln Großbritannien und
Irland verteilt sind. Die Hauptstadt London, die größte Stadt der Erde,
liegt an der Themse, auf welcher die Seeschiffe bis zu ihr gelangen können.
Liverpool [jt'w'rpuf] ist die zweite Handelsstadt; eine Menge großer Fabrik-
städte, wie Birmingham [bönniug'äm] und Manchester [tniintschestr], zeugen
von dem Gewerbefleiß der Engländer. Die schottische Hauptstadt
Edinburg liegt unweit des Meerbuseus des Förth, Dublin, die Haupt-
stadt von Irland, an der Irischen See.
12. E. Mitteleuropa
ist das Kernland des Erdteils zwischen den Randländern, die bisher ge-
nannt wurden. Gegen S. (Italien) wird es durch das gewaltige Ketteu-
gebirge der Ä.lpeu abgegrenzt, die vom Golf von Genua um Italien
herum bis zum Adriatischen Meer und zur mittleren Donau ziehen und
im Montblanc mit 4810 in den höchsten Punkt Europas erreichen. Die
Alpen haben nach S. hin Fortsetzungen in den Apenninen und den Dinari-
schen Gebirgen, nach O. in dem großen Bogen der Karpaten, eines Mittel-
gebirges, das durch die untere Donau vom Balkan getrennt wird.
Nördlich sind den Alpen Hochebenen und die deutschen Mittelgebirge
vorgelagert, an die sich das Norddeutsche Tieflaud, das Mittelstück zwischen
dem Französischen und Russischen Tiefland, anlegt.
In den Alpen liegt die Schneegrenze (s. S. 5) zwischen 2400 und
3000 m hoch. Aus den Schneefeldern oberhalb derselben ragen die Eis-
ströme der Gletscher tief in die Gebirgstäler herab. Aus ihnen ent-
springen große Flüsse, nämlich: die Rhone im W., größtenteils in Frank-
reich fließend, der Po im S. (Italien), der Rhein im N. zur Nordsee,
der Inn, die Drau und Save im 0. zur Donau.
In den Alpen und au ihrem Rande finden sich zahlreiche Seen, so
im S. der Langensee (Lago maggiore ^madschore^) und der Garda-
see, im N. der Genfer- und der Bodensee.
Zwischen Genfer- und Bodenfee liegt die Schweizer Hochebene
oder das Schweizer Mittelland, zwischen Bodensee und Donau die Ober-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: O.
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Frankreich Atlantischen_Ozean Marseille Nantes Paris Lyon Korsika Irland England Schottland Irland Irland London Liverpool Edinburg Dublin Irland Irischen_See Mitteleuropa Italien Genua Italien Donau Europas Karpaten Donau Russischen_Tiefland Frank- Italien Rhein Nordsee Donau Donau
England. § 42.
145
eines der dichtesten. Ausgeführt werden Industriewaren, vom Ausland eingeführt
Nahrungsmittel für die große Volksmenge und Rohstoffe (Baumwolle) für die In-
buftrie. Für höhere geistige Bildung sorgen zahlreiche Hochschulen. Seiner
Verfassung nach ist Großbritannien die älteste konstitutionelle Monarchie (S. 14).
I. England.
In England nebst Wales lassen sich (wie erwähnt) zwei Teile
unterscheiden, das Bergland im W. und das Flachland im O. Diese
Unterscheidung fällt fast mit derjenigen zwischen dem gew erblichen und
dem ackerbauenden England zusammen. Das letztere nimmt Haupt-
sächlich das fruchtbare südöstliche Flachland ein, während das rauhere
Bergland im W. Hauptsitz der Bergwerks- und Fabriktätigkeit ist.
1. Das ebene oder ackerbauende England. Die Hauptstadt
London (mit den Vororten über 7 Mill. Einw.), die bevölkertste Stadt der
Erde, liegt zu beiden Seiten der Themse, und zwar an dem Punkte der-
selben, bis zu welchem die Flut noch die größten Schiffe hinaufführt; es
ist der erste Handelsplatz der Welt.
London enthält in West min st er und dem vornehm stillen Westend den
Sitz des Hofes, des Parlaments und der höchsten Behörden, in der geschäftigen
City, dem ältesten Stadtteil, den Großhandel und das Gewerbe mit Börse und
Bank, im S. hauptsächlich die Fabrikviertel und im O. den ersten Seehafen des
Landes mit feinen Docks, Wersten, Lagerhäusern, Durch seine vorzüglichen Bildungs-
anstalten ist London auch der Mittelpunkt sür das geistige Leben des Königreichs.
Von den Gebäuden der Stadt nennen wir die Paulskirche, nach dem
Muster der Peterskirche in Rom erbaut, die Westminsterabtei und das Par-
lamentsgebände. — Große Anlagen, wie der Hhde [l)eit>] Park, unter-
brechen das Häusermeer; ober- und unterirdische Eisenbahnen durchziehen alle
Stadtteile,- mehrere Tunnels unter der Themse verbinden die beiden Ufer des Flusses
und vermitteln den Verkehr der großen Stadt.
An der Themse abwärts liegen ^Greenwich ^grinnitfch^I mit der
Sternwarte, nach deren Lage die Meridiane gezählt werden (s. S. 20),
ferner die großen Arsenale von Woolwich [uuüitfch]. *2) ob er vermittelt
die kürzeste Überfahrt nach dem Festland; ^Canterbury [fdnterberi] ist der
Sitz des ersten Erzbischofs der anglikanischen Kirche. An der Südküste
liegt der Kriegshafen Portsmouth gegenüber der Insel Wight [ueit]
undso uthampton, der wichtigste Ausgangspunkt der Postdampser nach
den außereuropäischen Ländern.
Westlich von London die Residenz Windsor an der Themse, und
an dem gleichen Flusse ^Oxford, dessen Universität nächst der von Cam-
bridge ^kembridsch^ die älteste des Landes ist.
2. Das gebirgige oder gewerbliche England enthält die reich-
haltigsten Kohlengruben und Eisenerzlager, die größten Fabrikstädte mit
300—800 000 Einw. und ihre Stapelplätze an der Küste. Jede derselben hat
ihre besondere Industrie: Birmingham [börming'äm] erzeugt Metallarbeiten;
Pütz, Leitfaden. 29. u. 30. Aufl. Ig
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Ortsnamen: England England England England Bergwerks- England London London Westend London Rom Westminsterabtei Portsmouth London England
148
Dänemark. § 48.
2. Das Königreich Dänemark
weist wegen feines Jnselreichtums eine starke wagerechte Gliederung
auf, dagegen sind die Erhebung sform en unbedeutend, indem Jütland
und die Inseln Fortsetzungen des Norddeutschen Tieflandes bilden. Nur
an der Ostseite Jutlands bringen niedere Ausläufer der Baltischen Seen-
platte (S. 78) eine geringe Abwechslung in die Bodengestaltung.
Das Klima ist ozeanisch mild und gewährt genügende Niederschlags-
mengen. So sind die Bedingungen für Ackerbau und Viehzucht
günstig; besonders die letztere steht in Blüte und bringt dem Lande große
Einkünfte. Daneben werden Fischfang und Schiffahrt gepflegt, in der
Hauptstadt auch Industrie und Handel. Jütland, das im Süden an
das deutsche Schleswig-Holstein grenzt, schiebt sich zwischen Skager Rak
und Kattegat nordwärts. Der 1825 durchgebrochene Limfjord schnürt
die Nordspitze der Halbiusel ab. Die dünenreiche Westküste hat keine Städte,
im Osten liegt ^Aarhuus [ör—].
Von den Inseln ist Seeland die größte; an ihrer Ostseite liegt die
befestigte Hauptstadt Kopenhagen, die blühendste Stadt des skandinavischen
Nordens wegen ihres trefflichen Hafens und ihrer Lage am Sund, der
unter deu drei Meeresstraßen zur Ostsee fast ausschließlich benutzt wird.
Auf Füllen, das durch den Großen Belt von Seeland, durch deu Kleinen
Belt von Jütland getrennt wird, liegt ^Odense.
Von den kleineren Inseln schließen sich Möen, Falster und Laaland
[löllanb] eng an die größeren an, Bornholm liegt im O. abseits.
Dänemark besitzt Nebenländer, die zu Europa gehören, und
Kolonien in Amerika.
Uebenliindrr:
a) Die Färöer [d. i. Schafinseln^ sind eine Gruppe kleiner vul-
kanischer Felseneilande im Atlantischen Ozean, fast in der Mitte zwischen
Norwegen und Island.
d) Island [b. h. Etsland] (105 000 km2 mit 78 000 Einw.),
streift im N. den Polarkreis und besteht aus einem mit Gletschern, zu-
gleich aber auch mit Vulkanen bedeckten Hochland, von welchem eiuzig der
schmale Küstensaum, besonders der südwestliche, den der Golfstrom berührt,
eine größere Zahl Bewohner aufweist.
Überall finden sich heiße Quellen, von denen verschiedene, wie der Große
Geysir, zu gewissen Zeiten hoch emporspringen. Unter den Vulkanen ist der be-
rühmteste die Hekla [b. h, Haube^ im Sw. der Insel.
Die aus Skandinavien stammende, sehr tüchtige und hoch gebildete Be-
völkerung hat die altnorwegische Sprache bewahrt und besitzt in der
Edda eine unschätzbare Sammlung alter Lieder und Sagen. Sie bekennt
sich zur lutherischen Religion und nährt sich von Schafzucht, von Fisch-
und Vogelfang. Der Hauptort Reykjavik [b. h. Rauchbucht, nach einer
heißen Quelle benannt^ zählt etwa 4000 Einw.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederschlags- Schleswig-Holstein Seeland Kopenhagen Ostsee Seeland Bornholm Europa Amerika Atlantischen_Ozean Norwegen Island Island Skandinavien Reykjavik
150
Norwegen, Schweden. § 43.
Norwegen ist das Land der großartigen Wasserfälle, die es mit sich
bringen , daß kein einziger Fluß auf eine längere Strecke schiffbar ist, wenn ihm
nicht die Kunst durch Kanäle zu Hilfe kommt. Am berühmtesten ist der Göta-
kanal, welcher, indem er die Trolhättafälle umgeht, die Binnenschiffahrt
von der Nordsee zum Wenersee, Wettersee und weiter bis Stockholm ermöglicht.
Das Klima von Norwegen ist infolge der herrschenden Westwinde
und der Bespülung seiner Küsten durch den Golfstrom in den Niederungen
viel milder, als die nördliche Lage erwarten ließe. Seine Häfen und
Fjorde, an deren Ufern noch Obst und Getreide bis über den Polarkreis
hinaus gedeiht, frieren nie zu. Schweden dagegen hat kontinentales
Klima mit strengen Wintern. Nur seine südlichste Provinz Schonen,
ragt in eine wärmere Region und ist getreidereich.
Königreich Morwegen.
In der fruchtbareren südlichen Hälfte liegt im Hintergrund eines tiefen
Fjords die Haupt- und Universitätsstadt Kristiania, nach N. folgen
**53 er gen, der Hauptmarkt für den Fischhandel und *Drontheim,
die Krönungsstadt der norwegischen Könige. Jenseits des 70. Breiten-
kreises sind Tromsö als Hauptort der Fischerei und Ha mm er fest als
das nördlichste Städtchen des Reichs und der Erde überhaupt zu nennen.
Die Bevölkerung ist fast vollständig auf die schmalen Küstenstreifen längs der
Fjorde zusammengedrängt. Sie sieht sich hauptsächlich auf das Meer augewiesen,
das Fische, vor allem Dorsch (oder Kabeljau) und Hering, zu einem schwung-
hasten Handel liefert. Für den Fang des Herings ist die Westküste, sür den des
Kabeljaus sind die Löfotinfeln der Hauptbezirk. Auch Holz wird ausgeführt. Die
norwegische Handelsflotte ist eine der größten in Europa. Auch der Bergbau
ist von Bedeutung.
K ö n i g r e i ch Schweden.
Im mittleren Teil, Svealand, liegt die Hauptstadt Stockholm
auf den Holmen oder Inseln („das nordische Venedig") an der Ausmün-
dung des Mälarsees in die Ostsee. Weiter finden wir die Universität
*Upsäla, dann die Region des schwedischen Bergbaus, wo Danne-
mora durch Eisen, Falun durch Kupfer bekannt ist.
Der südliche Teil, Götaland, zwischen dem Kattegat und der
Ostsee, enthält im W. die zweite Stadt Schwedens, Göteborg (Goten-
bürg), unweit der Mündung des Göta Elf. In der südlichen Land-
schaft Schonen, wo das Klima durch den Einfluß des Meers da und
dort milder ist als im nördlichen Deutschland, blüht der Ackerbau; hier
liegt ** M a l m ö am Sund, Kopenhagen gegenüber. Im O. haben wir
Kalmar, dem die lange Insel Öland vorgelagert ist, und '-Norrköping
| norrtjöpping], die erste Fabrikstadt Schwedens (für Tuch). Wisby auf
Gotlaud war einst eine berühmte Hansestadt.
Norrland, der nördliche Teil des Landes, nimmt mehr als die
Hälfte des Ganzen ein. Es ist wenig angebaut, aber sehr waldreich.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Kalmar
Extrahierte Ortsnamen: Norwegen Schweden Nordsee Wettersee Stockholm Norwegen Herings Europa Schweden Svealand Stockholm Ostsee Götaland Ostsee Schwedens Göteborg Deutschland Kopenhagen Schwedens
Oberflächengestaltung und Flüsse der Britischen Inseln, § 42. 143
Dover nur wenig über 30 km breit ist. Irland ist von Großbritannien
durch die Irische See getrennt, deren Nord- und Südausgang Nord-
kanal und St. Georgskanal heißen.
Während die Shetlandinseln sich bis über den 60. Breitenkreis nach Norden
vorschieben, liegt die Südspitze Englands, das Kap Lizard, auf dem 50.° n. Br.,
also in der gleichen Breite wie Mainz, was häufig nicht genügend beachtet wird.
Nach seiner Umrißgestalt hat dieses nordwestlichste Land Europas mit dem
südöstlichsten, Griechenland, zweierlei gemein: eine bedeutende Entwicklung
der Küsten, die sich durch ihren Reichtum an Buchten mit sichern Häsen aus-
zeichnen, und mehrfache V eren gung en durch tief einschneidende Meerbusen, Firth
(— Fjord) genannt, nämlich die Einschnürung zwischen Themse- und Bristolbusen,
zwischen Wash [uofch]- und Liverpool [—pul]-, Förth- und Clyde [fleid]-, Moray
[tnarre]= und Lornbnsen,
Die Gebirge Großbritanniens liegen im südlichen Teil von England,
vorzugsweise im W., während der O. durch Ebenen und Hügelland aus-
gefüllt ist. Im nördlichen England nimmt das Gebirge an Ausdehnung
zu, in Schottland bedeckt es die ganze Breite der Insel. Irland stellt ein
von Bergen umkränztes Tiefland dar.
Die Gebirge Englands bilden vier Gruppen, von denen drei die westlichen
Halbinseln erfüllen: 1. das Bergland von Co rnwall [—itöl], 2. das Hochland
von Wales [uelö] mit dem Snowdon [fenöb'n] (1100 m), 3. das feenreiche
Bergland von Cumberland [fämberlänb]. Die vierte Gruppe, die Penni-
nifche Kette, nach ihren vielen Gipfeln und Spitzen Peak^pik^gebirge ge-
nannt, zieht im Innern des Landes vom Trent bis zur schottischen Grenze.
In Schottland sind zu unterscheiden: die Cheviotberge ftschiwiot—] an
der Grenze von England; das schottische Niederland, die Lowlands [löländs]
um die Meerbusen des Clyde und Förth; nördlich davon die beiden Teile des
schottischen Hochlandes, welche durch den Kaledonischen Kanal getrennt
sind, nämlich im S. das Grampian gebirge mit dem Ben Nevis [ntttns]
(1340 m), im N. die unwirtlichen S ch o t t i s ch e n Hochlande im engeren Sinn.
Irland ist im Innern eben oder hügelig und seenreich; dagegen finden sich
an den Küsten, besonders im W. und Sw, einzelne niedere Bergmassen, z. B.
um Killärney.
Da die Gebirge in England hauptsächlich auf der Westseite liegen,
so erhalten nur die Flüsse der Ostseite eiuen längeren Lauf, wie die
Themse, der Humber [l)dmb'r], gebildet aus Trent und Ouse [üs],
und der Tyne [tein], welche sämtlich in die Nordsee fließen, ferner der
Severn, welcher in den Kanal von Bristol mündet. In Schottland
folgen der Förth und der Tay [te] der östlichen, der Clyde [Heid]
der westlichen Richtung. In Irland fließt der mehrere Seen bildende
Shannon [jchärni'n] gegen Sw.
Diese Flüsse verdanken ihre Schiffbarkeit zumeist dem Eindringen der
Meeres flut, welche den Wasserstand im Unterlauf selbst kleiner Küsten-
flüsse alle 12 Stunden stark erhöht. An ihnen und zwar meist nahe
ihrer trichterartig erweiterten Mündung finden sich daher die bedeutendsten
Hafenplätze, wie London an der Themse, Hull [hall] am Humber,
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Ortsnamen: Irland Irische_See Englands Mainz Europas Griechenland Themse- Liverpool England England Schottland Englands Wales Cumberland Schottland England Niederland Irland England Nordsee Bristol Schottland Irland London
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Britisch-Nordamerika. § 58.
und den Felsengebirgen langgezogene Hochebenen einschließt. Gipfel-
höhen von 4000 m und mehr sind häusig; der Eliasberg mißt 5520 in,
und der jenseits der britischen Grenze in Alaska gelegene M ount
Mckinley, der höchste Berg Nordamerikas, 6240 in. Jukon und
Fräser sind die wichtigste Flüsse des Gebietes. Hier bildet die Metall-,
besonders die Goldgewinnung (in Klondike [—beif]) die Haupttätigkeit
der spärlich verteilten Einwohner. Die Mitte und der O. des Landes,
das mau seiner Natur nach wohl mit Sibirien vergleichen kann, nimmt
eine ungeheuer ausgedehnte Ebene ein. Nach N. zum Eismeer fließt
der Mackenzie, welcher den Athabaska-, Sklaven- und Bärensee
entwässert, nach O. zur Hudsoubai der Saskatschewan durch den
Winnipegsee. Im N. sowie rings um die Hudsonbai ist die Ebene
waldlos und tuudraartig, weiter uach S. waldbedeckt. Hier siud Holz-
gewinnung und Jagd auf Pelztiere wichtige Erwerbszweige.
Zum Atlantischen Ozean strömt der St Lorenz mit seinen fünf
großen Seen, die terrassenförmig übereinander liegen. Es sind dies der
Obere See, der Hurou [jüron]-, Michigan [mifchigän]-, Srie [in]-
und Ontariosee.
Der Eriesee ergießt feine Gewässer durch den Niägarastrom und den 50 in
hohen Niägarafall in den Ontariosee. Der Ausfluß des letzteren ist der
St Lorenz ström, der in den St Lorenzbusen mündet. Unter den Kanälen
im Bereich der großen Seen sind zu erwähnen: der Eriekanal zwischen Buffalo
[böffälo] und Albany [ölbäni] (am Hudson), sodann der Wellandkanal zur
Umgehung der Niagarafälle.
Der S. Kanadas vom Lorenzbusen bis zum Fuß der Felsengebirge ist
neuerdiugs als Getreideland sehr wichtig geworden. Hier, besonders aber
in dem zuerst besiedelten So. des Gebietes, drängt sich auch der Haupt-
teil der Bevölkerung zusammen. Neben den vorherrschenden prote-
stantischen Briten finden wir noch die Nachkommen der älteren fr an-
zöfischen (und katholischen) Kolonisten. Indianer und Eskimo
mögen es etwa 125 000 sein. Der Hauptbestandteil von Britisch-Nord-
amerika ist das große Gebiet des Kanadischen Buudes, dessen wichtigste
Staaten (Provinzen) Ontario 'oder Oberkanada und Quebec oder
Unterkanada siud; letzteres ist überwiegend französisch und katholisch.
Neben der Hauptstadt **Ottatt)a sind die wichtigsten Städte Toronto am
Ontariosee und Montreal an der Mündung des Ottawa in den Lorenzo; **Ouebec
liegt da, wo dieser Strom sich zum Münduugsbusen erweitert. — Weiter haben
wir Ukii-izraunschwrig. das einen beinahe ununterbrochenen Wald bildet, die durch
eine schmale Landenge mit ihm verbundene Halbinsel Ncn-Zchottland mit dem Kriegs-
Hasen *H alifax, und die fast ganz nnbesiedelten Gebiete im W. und N.,
welche das ausblühende Getreideland von Manitoba um den Winnipegsee sowie
das ungeheure iloidwcst-Tcrritorium in sich begreifen. Hier breiten sich die Jagd-
gebiete aus, die einst von der Hudsonbai-Gesellschast erschlossen worden sind.
Wichtig sind neuerdings die Goldfunde im Klondike-Di strikt am Jukon
geworden. Aber auch auf der Insel Vanconver und am Fraserssreser^fluß
in öritisch-Columbia wird Gold gesunden. —Die Stadt Nancouver in Britisch-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
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Extrahierte Ortsnamen: Eliasberg Alaska Berg_Nordamerikas Winnipegsee Michigan Niägarastrom Albany Kanadas Kanadischen_Buudes Ontario Oberkanada Quebec Toronto Ontariosee Montreal Ottawa Manitoba Winnipegsee Jukon
Vereinigte Staaten von Amerika. Z 58.
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Columbia ist durch eine Pacificbahn (Bahn zum Pazifischen Ozean) mit der
Lorenzmündung verbunden. Durch sie und den anschließenden Verkehr über den
Stillen Ozean nach Ostasien nimmt das Land einen raschen Ausschwung.
Zu Britisch-Nordamerika gehören auch die der großen Halbinsel La-
brador vorgelagerten Insel Neufundland, wichtig durch ihre Fischerei
(Stockfisch- und Robbenfang) sowie die kleinen Bermudasinseln, die
Gemüsegärten für die nordamerikanischen Küstenstädte am Atlantischen Ozean.
Iii. Die Vereinigte n Staaten von Amerika
(9 Vö Mill. km2, 88 Mill. Einw. -).
Dieses mächtige Reich, das nur wenig hinter der Fläche ganz Europas
zurückbleibt, dehnt sich vom Atlantischen bis zum Stillen Ozean aus und
erstreckt sich von 49° n. Br. (Paris) bis zu 26° n. Br. (Mursuk,
S. 181), d. h. durch die gemäßigte bis an die Grenze der heißen Zone.
Die meridionale Anordnung der Bodenformen (f. S. 187) tritt
sehr scharf hervor:
1. Die atlantische Küsten ebene mit ihrer südlichen Fortsetzung,
derhalbinsel Florida. Im N. ist die meist ganz flache Küste reicher
gegliedert als im S.; hier münden mehrere Flüsse, so der Connecticut
[comietiföt], Hudson [häbßn], Delaware [—uär], (%itsqitehanma^
[)aß—], Potom ac.
2. Das Alleghany smigeni^ gebirge, das aus parallelen Ketten
von mäßiger Höhe (bis 2000 in) besteht, welche die Ostküste in der
Richtung von Sw. nach No. in nicht zu großem Abstand begleiten, und
an welche sich im N. jenseits des Hudsonflusses die Weißen Berge
(Mt Washington) anreihen.
3. Die große M ississippi-Niederung vom Westfuß der Alle-
ghanies bis zum Ostfuß der Felsengebirge. Diese Ebene erstreckt sich vom
Mexikanischen Golf bis zu den Kanadischen Seen, von denen sie nur durch
eiue unmerklich niedere Wasserscheide geschieden ist; sie setzt sich weiter fort
durch Britisch-Nordamerika bis zum Eismeer. Im O. umschließt sie frucht-
bares Kulturland, im W. bei größerer Niederschlagsarmut die ausgedehnten
Grasfluren der Prärien.
Der Mississippi [d. h. großer Fluß] sammelt sast alle Gewässer
dieses Gebietes. Sein größter Nebenfluß ist der Missouri.
Vor St Louis nimmt der Mississippi links den Illinois, rechts den ihn
an Länge und Wasserreichtum übertreffenden Missouri aus. Von den Quellen
des Missouri an gerechnet ist der Mississippi der längste Strom der Erde. Im
unteren Laus wird er links durch deu Ohio [oheio] mit dem Tennessee s—m
rechts durch den Arkansas und den Red River sroten Fluß^ verstärkt. Seine
Mündung in den Busen von Mexiko erfolgt durch ein in viele Arme geteiltes Delta.
1 Mit Alaska, aber ohne alle sonstigen Nebenlünder.
P ü tz. Leitfaden. 29. u. 30. Aufl.
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TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Louis
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Ostasien Neufundland Atlantischen_Ozean Amerika Europas Paris Florida Connecticut Washington Illinois Ohio Arkansas Mexiko Alaska